- Statement zur Werbekampagne „Studiere Future – Nicht nur Fridays“
- Rezos Zerstörung der Klimapolitik – Eine Politische Einordnung
- Statement zur Werbekampagne „Studiere Future – Nicht nur Fridays“
An die Ingenieurswissenschaftliche Fakultät:
Wir als Students for Future Duisburg sehen uns dazu genötigt, zu einer Werbung der Fakultät für Ingenieurswissenschaften*1 Stellung zu beziehen. Diese hat nämlich das Ziel, sich selbst mit dem Werbespruch „Studiere Future – Nicht nur Fridays“ als „zukunftsfähig“ zu inszenieren. Diese Idee mag den Verantwortlichen wahrscheinlich genau so erfolgsversprechend vorgekommen sein, wie sie jedoch faktisch falsch ist – und auf uns als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung wirkt sie außerdem auch äußerst anmaßend.
Dies wird in seiner Problematik vor allem am Studiengang Maschinenbau deutlich. Dieser ist über seine Module immer noch überwiegend dazu ausgelegt, Ingenieur:innen für die Auto- und fossile Energieindustrie auszubilden. So gibt es beispielsweise das Pflichtmodul „Wärmekraft- und Arbeitsmaschinen“, in dem mit völlig übertriebener Tiefe Verbrennungsmotoren und fossile betriebenen Turbinen berechnet werden. Dann gibt es noch Fächer wie „Energietechnik“, in dem hauptsächlich komplette Dampf- und Gaskraftwerke ausgelegt und berechnet werden.
Hieran ist zu erkennen, wie sehr dieser Studiengang darauf ausgelegt ist, gehorsame Ingenieur:innen für die fossilen Industriekonzerne des Landes hochzuzüchten. Man muss sich an der Stelle wirklich fragen, wieso sich die Macher:innen dieser Kampagne mehr Gedanken darüber machen, wie man sein Image aufbessert, anstatt tatsächlich dafür zu sorgen, im eigenen Laden wirklichen Wandel anzustoßen.
So fasste die Akduell diesen Zustand absolut treffend in einem Artikel zusammen:
„Es gibt große technische Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um die Klimakrise abzuwenden. Ingenieur:innen der UDE fehlen die Werkzeuge dazu. Ohne eine Lehre, die diese Werkzeuge zu Verfügung stellt, können diese gesellschaftlichen Probleme nicht gelöst werden.“*2
Liebe Fakultät für Ingenieurswissenschaften, dass ihr euch das Label „for Future“ zu eigen macht, ist nichts als Spott über die Klimabewegung und Greenwashing eurer im gestern verhafteten Lehre. Mit so einer Herangehensweise an die drängenden Fragen der Zukunft solltet ihr euch nicht wundern, wenn sich in 5 Jahren kein Mensch mehr für eure Studiengänge interessiert.
Quellen:
- Werbeaktion der Fakultät: https://www.uni-due.de/iw/de/studium/start.php
- Akduell Artikel https://www.akduell.de/home/wissenschaft/die-fehlende-nachhaltigkeit-im-maschinenbau
- Rezos Zerstörung der Klimapolitik – Eine Politische Einordnung
Rezo zerstört wieder, dieses Mal die Klimapolitik der bürgerlichen Parteien. In seinem neuen Video vom 04.09. „Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe“ legt Rezo dar, wie die bürgerlichen Parteien den wissenschaftlichen Konsens leugnen, Klimapolitik verhindern, sich willkürliche Zahlen aus dem Ärmel schütteln und sich von Kohlekonzernen bestechen lassen. V.a. CDU, SPD, FDP und AfD stehen im Fokus des Videos. Rezos Video macht deutlich, dass die deutsche Politik in Sachen Klima nicht einfach versagt, sondern sich weigert, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Das Video ist gut recherchiert und definitiv empfehlenswert, um einen Überblick über das Ausmaß der Lügen, Tricks und Korruption in der deutschen Klimapolitik zu gewinnen.
Was allerdings weitgehend unbeantwortet bleibt, ist die Frage nach dem Warum. Warum scheint es die deutsche Regierung (wie im Übrigen die allermeisten Regierungen der großen CO2-Emittenten) nicht zu interessieren, dass wir mit Vollgas auf die Klimakatastrophe zusteuern? Sind einfach einzelne führende Politiker:innen zu machtgierig und korrupt?
Nein, das Problem liegt im System. Um das Warum zu beantworten, müssen wir den Charakter des Kapitalismus und der bürgerlichen Demokratie verstehen.
Kapitalismus bedeutet, dass eine kleine Klasse von Kapitalist:innen die Produktionsmittel (z.B. Fabriken) besitzt und diese einsetzt, um möglichst viel Profit zu machen. Unternehmen müssen sogar Gewinn abwerfen und wachsen, um am Markt bestehen zu können. Dieser Wachstumszwang sorgt dafür, dass viel mehr produziert wird, als wir eigentlich brauchen – und deshalb auch viel mehr Ressourcen verbraucht werden und viel mehr CO2 ausgestoßen wird. Eine Folge davon ist, dass Geräte absichtlich so gebaut werden, dass die schnell kaputt gehen und sich kaum reparieren lassen (geplante Obsoleszenz).
Die Produktion läuft außerdem unkoordiniert, da Unternehmen unter Konkurrenz für einen unbekannten Markt produzieren. Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate sorgt zudem dafür, dass der Abbau von Rohstoffen für den globalen Kapitalismus profitabler ist als eine vollständige Kreislaufwirtschaft. Außerdem werden wir im Kapitalismus systematisch von der Natur entfremdet.Tatsächlich wirksamer Klimaschutz kann im Kapitalismus also nicht funktionieren.
Keine bürgerliche Partei wird den Kapitalismus überwinden. Wie Parteien immer bürgerlicher und systemtreuer werden, wenn sie in der bürgerlichen Demokratie an die Macht kommen wollen, sehen wir beispielsweise gerade besonders deutlich bei den Grünen, aber auch bei den Linken.
Die Überwindung des Kapitalismus und das Aufhalten der Klimakrise können nur durch eine Revolution gelingen, durch die die Produktionsmittel vergesellschaftet werden und die Wirtschaft durch einen Plan auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet wird.
Ihr wollt mehr über den Kapitalismus als Ursache der Klimakrise erfahren? Dann schaut hier vorbei:
https://komaufbau.org/umwelt/
https://youtu.be/f2ieKCQD51w
https://youtu.be/11QkcineikQ